Der perfekte Elevator Pitch

So überzeugst du in 60 Sekunden

Du steigst in den Aufzug. Neben dir steht dein Wunschkunde, ein potenzieller Investor oder eine Führungskraft, die dir beruflich weiterhelfen kann. Was jetzt zählt, sind die nächsten 30 bis 60 Sekunden – deine Bühne für den perfekten Elevator Pitch.

Doch wie gelingt es dir, in so kurzer Zeit Neugier zu wecken, Kompetenz zu zeigen und im Gedächtnis zu bleiben? In diesem Blogartikel zeige ich dir, wie du mit einem klar strukturierten, kreativen und wirkungsvollen Pitch überzeugst.

Elevator Pitch, überzeugend vorstellen

 

Inhalt

  1. Was ist ein Elevator Pitch?
  2. Dein Elevator Pitch als Türöffner
  3. Schritt für Schritt zu deinem Pitch
  4. Tipps für einen erfolgreichen Pitch
  5. Dein Elevator Pitch in der Praxis
  6. FAQ – Häufige Fragen und Antworten

 

Was ist ein Elevator Pitch?

Ein Elevator Pitch ist die Antwort auf eine einfache Frage: Wie würdest du jemanden in max. 60 Sekunden von dem begeistern, was du tust? Die Idee stammt aus den 80er-Jahren – junge Unternehmer:innen warteten vor den Fahrstühlen großer Firmen auf Führungskräfte, um ihnen während der kurzen Fahrt ihre Geschäftsidee zu präsentieren. Heute ist der Elevator Pitch ein Klassiker in der Kommunikation, im Vertrieb, im Networking und in der Selbstpräsentation.

Dein Elevator Pitch als Türöffner

Wir werden täglich mit bis zu 30.000 Werbebotschaften konfrontiert. Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne liegt bei unter 8 Sekunden. Das bedeutet: Wenn du nicht auf den Punkt kommst, wirst du überhört – oder noch schlimmer: vergessen.

Dein Pitch ist mehr als eine Visitenkarte. Er ist deine persönliche Geschichte, komprimiert auf wenige Sekunden – emotional, informativ und authentisch. Wenn du es schaffst, damit Interesse zu wecken, folgen Lebenslauf, Website oder LinkedIn-Profil von ganz allein.

Zitat von Gerald Kern auf dunklem Hintergrund: ‚Wenn du nicht auf den Punkt kommst, wirst du überhört‘ – Hinweis auf die Wichtigkeit klarer Kommunikation im Elevator Pitch

Schritt für Schritt zu deinem Pitch

Einen starken Elevator Pitch zu entwickeln, ist keine Frage des Talents – sondern der richtigen Struktur. Mit einem klaren Aufbau, den du flexibel auf unterschiedliche Gesprächssituationen anwenden kannst, gelingt es dir, in 60 Sekunden zu überzeugen.

In diesem Kapitel lernst du die vier entscheidenden Phasen kennen, mit denen du deinen persönlichen Business Pitch gezielt aufbaust: von der ersten Vorstellung über spannungsvolle Inhalte bis hin zu einem wirkungsvollen Abschluss.

Mann im Anzug baut symbolisch eine Brücke mit Holzbausteinen, über die eine stilisierte Figur schreitet – Sinnbild für den Elevator Pitch als Verbindung zwischen Idee und Ziel

Phase 1: Der Einstieg – Wer bist du?

Der erste Satz entscheidet. In den ersten Sekunden formt sich dein Gegenüber ein Bild von dir – und dieses Bild bleibt. Deshalb ist dein Einstieg der wichtigste Teil deines Elevator Pitches. Er muss klar und originell sein und soll dein Gegenüber neugierig auf dich machen.

Ein klassischer Einstieg könnte lauten: „Ich bin Gerald Kern – Trainer, Autor und Speaker.“ Kurz, klar und auf den Punkt gebracht. Wenn du noch mehr aus der Masse herausstechen willst, darf es auch mal etwas überraschender sein. Zum Beispiel: „Ich bin die Ölfee – meine Öle machen dich schlanker.“

Solche ungewöhnlichen Formulierungen wirken. Sie machen neugierig, bringen dein Gegenüber zum Schmunzeln – und vor allem: sie bleiben im Gedächtnis.

Wichtig ist dabei: Dein Einstieg muss authentisch, verständlich und merk-würdig sein. Und er sollte zur Situation passen – egal, ob du dich bei einer Netzwerkveranstaltung, einem Business Pitch, im Vorstellungsgespräch oder auf einer Karrieremesse präsentierst.

Zitatgrafik mit vier humorvollen und überraschenden Einstiegen für einen Elevator Pitch, z. B. ‚Ich bin Ihr persönlicher Drogendealer‘ – Hintergrund mit Spotlights auf blauer Wand

Phase 2: Interesse wecken – Was machst du?

Jetzt wird’s konkret. Nachdem du in der ersten Phase Aufmerksamkeit erzeugt hast, geht es in der zweiten Phase deines Elevator Pitches darum, Interesse aufzubauen und deine Geschäftsidee anschaulich zu präsentieren.

Wie das gelingt? Mit einem einprägsamen Beispiel, einer überraschenden Statistik oder einer cleveren Frage, die sofort zum Nachdenken anregt.
Ein Paradebeispiel aus der Praxis: „Wussten Sie, dass Ponybesitzer ihr Tier im Schnitt nur 12 Minuten am Tag reiten? – Mit RidemyPony.com machen wir den Rest der Zeit nutzbar.“

So funktioniert es: Du machst zuerst ein Problem sichtbar, das viele Menschen betrifft oder emotional berührt – und präsentierst im nächsten Schritt deine Lösung. Das erzeugt Relevanz, weckt Emotionen und zeigt, wie dein Produkt oder deine Dienstleistung echten Nutzen stiftet.

Denke daran: In dieser Phase willst du nicht alles erklären – aber genug erzählen, um dein Gegenüber neugierig auf mehr zu machen.

Mann im Anzug hält eine leuchtende Glühbirne über seiner offenen Hand – Symbolbild für kreative Ideen und Innovation im Elevator Pitch

Phase 3: Nutzen kommunizieren – Was hat der andere davon?

In dieser Phase deines Elevator Pitches geht es um das Entscheidende: Warum sollte sich dein Gegenüber für dich, dein Produkt oder deine Idee interessieren?

Denn Menschen kaufen keine Produkte – sie kaufen Vorteile. Sie suchen nach Lösungen, nach Erleichterung, nach Mehrwert. Ob Sicherheit, Zeitersparnis, Bequemlichkeit, Status, Umweltbewusstsein oder Gesundheit – finde heraus, was für deine Zielgruppe zählt, und stelle genau diesen Kundennutzen in den Mittelpunkt deiner Präsentation.

Ein gutes Beispiel aus der Praxis: Ein Tiroler Verkäufer präsentiert eine Sonnenbrille. Anstatt über UV-Filter, Brillengläser oder Fassungen zu sprechen, legt er das Modell kurzerhand auf den Boden und tritt demonstrativ darauf. Danach hebt er sie auf, biegt sie zurecht und sagt nur: „Schau – unkaputtbar.“ Mehr Argument braucht es nicht. Der Nutzen ist klar und eindrucksvoll demonstriert.

Diese Phase ist perfekt, um dein Produkt oder deine Dienstleistung greifbar und emotional aufzuladen. Je konkreter, desto besser – Menschen merken sich Geschichten und echte Erlebnisse, keine abstrakten Beschreibungen.

Merke: Wer seinen Nutzen nicht erklären kann, wird nicht gekauft – auch nicht in 60 Sekunden. Mach also deutlich: Was hat mein Gesprächspartner konkret davon, mit mir in Kontakt zu bleiben?

Zitatbild mit der Aussage ‚Menschen kaufen keine Produkte – sie kaufen Vorteile‘ auf dunklem Hintergrund, Branding von Gerald Kern unten rechts

Phase 4: Abschluss – Was soll jetzt passieren?

Ein gelungener Elevator Pitch endet nicht einfach – er führt gezielt weiter. In der vierten Phase geht es darum, deinem Gegenüber einen klaren nächsten Schritt anzubieten. Denn was nützt der überzeugendste Pitch, wenn er im luftleeren Raum verpufft?

Überlege dir genau, was passieren soll, nachdem du deinen Pitch vorgebracht hast. Willst du eine Visitenkarte? Einen Gesprächstermin? Einen Blick auf deine Website oder einen Kaffee zum Kennenlernen?

Ein starker Abschluss könnte so klingen:

  • „Besuch gerne meine Website.“
  • „Lass uns in Kontakt bleiben – hier ist meine Visitenkarte.“
  • „Haben Sie Lust auf ein unverbindliches Kennenlerngespräch bei einem Kaffee?“

Dieser Call-to-Action (CTA) verankert deinen Pitch im Gedächtnis und lädt dein Gegenüber aktiv dazu ein, den Faden aufzunehmen.

Merke: Ein Pitch ohne Abschluss ist wie ein guter Witz ohne Pointe. Mach es deinem Gesprächspartner leicht, den nächsten Schritt zu gehen und schaffe damit die Basis für eine erfolgreiche Beziehung.

Grafik mit drei Säulen und einem Dach, die den strukturellen Aufbau eines Elevator Pitches darstellen: Vorstellung, Interesse wecken, Nutzen kommunizieren und Einladung/Wunsch – basierend auf einer soliden Vorbereitung

Tipps für einen erfolgreichen Pitch

Wie gelingt es, in nur 60 Sekunden zu überzeugen? In diesem Kapitel zeige ich dir fünf praxisnahe Tipps, mit denen du deinen Pitch auf das nächste Level hebst.

Halte dich kurz und präzise

Die ideale Dauer liegt zwischen 30 und 90 Sekunden. Du musst nicht alles sagen – nur das Richtige. Lieber neugierig machen statt überfordern.

Sei selbstbewusst, aber bleib du selbst

Dein Gegenüber spürt sofort, ob du authentisch bist. Tritt selbstbewusst auf, aber verstelle dich nicht, sondern zeig, wofür du stehst.

Bleib allgemein verständlich

Vermeide Fachbegriffe und endlose Erklärungen. Dein Pitch ist dann perfekt, wenn er so einfach ist, dass auch deine Oma ihn verstehen kann.

Sei unverwechselbar

Ein überraschender Einstieg, ein kreativer Vergleich oder ein persönlicher Aha-Moment macht dich merk-würdig. So hebst du dich von den anderen ab.

Schließe mit einer Einladung

Ob ein Verweis auf deine Website, Kaffeeverabredung oder der Austausch der Visitenkarte – lade dein Gegenüber zu einem nächsten Schritt ein.

Grafik mit 5 Tipps für einen überzeugenden Elevator Pitch

 

Dein Elevator Pitch in der Praxis

Dein Elevator Pitch ist kein notwendiges Übel, sondern eine große Chance. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du Verbindungen schaffen, die dir wertvolle Türen öffnen.

Wichtig ist, dass du dich gut vorbereitest. Wie eine Rede, musst du auch deinen Pitch üben, üben, üben. Das hilft dir dabei, ein Gefühl für deinen Pitch zu bekommen und Lampenfieber vorzubeugen. Wertvolle Tipps für das Halten deines Pitches findest du hier. Wenn du dich ausreichend vorbereitet fühlst, geh hinaus und probiere deinen Pitch in der Praxis: bei Netzwerkveranstaltungen, im Job, bei Kunden – überall. Nutze jede Gelegenheit, deinen Pitch zu präsentieren. Nur so wirst du besser.

Denke daran: Halte deinen Pitch klar und leicht verständlich. Wenn du deine Idee, deine Position oder dein Angebot in 60 Sekunden auf den Punkt bringen kannst, hast du bereits viel gewonnen.

So, jetzt hast du einen Leitfaden für deinen Elevator Pitch und musst ihn nur noch in die Praxis umsetzen. Sei kreativ und trau dich, mit ungewöhnlichen Ansätzen zu überraschen – denn genau so bleibst du im Gedächtnis.

Geöffnete Tür steht sinnbildlich für neue Möglichkeiten im Beruf dank eines überzeugenden Elevator Pitches

 

FAQ – Häufige Fragen und Antworten

Wie beginne ich einen Elevator Pitch?

Du brauchst einen starken Einstieg, um das Interesse deines Gegenübers zu wecken. Beginne beispielsweise mit einer provokanten Frage, einer gewagten These oder einem interessanten Fakt. Auch Storytelling ist eine sehr gute Möglichkeit, um dich mit deinem Pitch von anderen abzuheben und dein Publikum zu fesseln. Wenn du mehr über wirkungsvolle Stilmittel wissen willst, empfehle ich dir unseren Beitrag zum Thema Rede schreiben.

Was sind Beispiele für erfolgreiche Elevator Pitches?

Beispiele für erfolgreiche Elevator Pitches zeigen sehr oft eine klare Problem-Lösung-Struktur und verdeutlichen, wie die eigene Idee oder das Geschäftsmodell eine Marktlücke schließt. Die besten Pitches machen den Zuhörer:innen klar, welchen Nutzen ihnen das vorgestellte Produkt bietet. Ein sehr gutes Beispiel dafür findest du hier.

Was sollte man bei einem Elevator Pitch vermeiden?

Dein Elevator Pitch sollte maximal 90 Sekunden dauern und auf keinen Fall zu sehr ausschweifen. Formuliere klar, wer du bist, was du anbietest und welches Problem du löst. Ein Pitch ist kein Fachvortrag. Sprich so, dass jeder dich versteht. Sag deinem Gegenüber klar und deutlich, was du dir wünschst: ein Gespräch, eine Visitenkarte, einen Folgetermin? Ohne Ziel verläuft dein Pitch ins Nichts.

Wichtig ist auch, dass du mit Begeisterung sprichst und deinen Vortrag so lange übst, bis er selbstsicher und natürlich klingt. Außerdem solltest du austauschbare Aussagen wie „Ich bin zuverlässig und teamfähig“ vermeiden. Mach deinen Pitch persönlich, konkret und einzigartig, dann kann nichts mehr schiefgehen.